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Donnerstag, 10.06.2010 | 20:00 Uhr - 22:00 Uhr

KAMMERMUSIK

FEMUSICA "Schumann & Schumann"

Monika Kammerlander (Violine; Konzertmeisterin des Mozarteum-Orchesters), Yvonne Timoianu (Cello), Naoko Knopp (Klavier), Léla Wiche (Sopran)

Robert Schumann, 1810 geboren, ist - neben Frédéric Chopin - der Jahresregent des Jahres 2010. Der Titel des Abends „Schumann & Schumann" verweist auf die Schwerpunktsetzung des Programms, in dem es um Robert Schumann (1810 – 1856) und seine Ehefrau Clara Schumann (1819 – 1896) geht.

Clara Schumann, eine ungewöhnliche und musikalisch hochbegabte Frau, erhielt vom strengen Vater Klavierunterricht, wurde zum Wunderkind erzogen, präsentiert und gefordert und debütierte als Neunjährige im Leipziger Gewandhaus! Eine sehr erfolgreiche Zeit als bedeutendste Pianistin in ganz Europa begann. 1830 begegnete sie Robert Schumann, der bei ihrem Vater Klavierunterricht nehmen wollte. 1840 wurde gegen den Willen des Vaters die Ehe geschlossen…
„Wunderbar, dass es keine Componistinnen gibt, obgleich schlechte Dichterinnen und gute Malerinnen, da doch das Weib die gefrorene, stehende Musik genannt werden könnte, eine Symphonie aus Reinheit, Waffelgeruch und genial verworrenen Haaren. Mir übrigens wäre eine Ehefrau, die das Kochbuch auf dem Tisch hat lieber als eine mit dem Jean Paul, da geniale Frauen schlechte Hausfrauen sind.“
Dies war wohl eine sehr problematische Einschätzung des jungen Robert Schumann. Das Frauenbild der von der Idee des männlichen Genies geprägten Romantik war jedenfalls alles andere als förderlich für die künstlerische Entwicklung einer begabten Frau.

Robert Schumann gilt als einer der großen deutschen Komponisten der Romantik. Clara Wieck, seine spätere Ehefrau, jedoch hatte mit 13 Jahren schon halb so viele Werke publiziert wie der damals 22-jährige Robert Schumann und hatte immer wieder ihre große Lust am Komponieren bezeugt. Sie begann bereits mit acht Jahren zu komponieren, aber ihr Gesamt-Werk umfasst nur 23 Opuszahlen. Die acht Kinder, die Clara in ihrer Ehe mit Robert Schumann gebar, haben ihr kaum die Zeit zur kompositorischen Muße gelassen – sie musste vielmehr mit ihren pianistischen Auftritten zeitweise allein den Lebensunterhalt für die wachsende Familie bestreiten, besonders nach dem frühen Tod ihres Mannes, als sie gezwungen war, ihre sieben noch unmündigen Kinder alleine zu versorgen.

Die Eheschließung mit Robert Schumann befreite Clara zwar von ihrem über alle Maßen dominanten Vater, andererseits schränkte sie ihr Ehemann auf andere Weise stark ein. Damit er sich auf sein kompositorische Arbeit konzentrieren konnte, musste sie ihr Klavierspiel reduzieren. „Überdies war es sein Wunsch, dass Clara sich mehr der Komposition widmen sollte. Clara sollte so komponieren wie Robert. Sein Ziel war musikalische Zweisamkeit in Einheit. Und so brachte ein 1841 veröffentlichter Liederzyklus des Ehepaars Schumann die Rezensenten in die Verlegenheit, nicht sagen zu können, welche der Vertonungen nun Robert und welche Clara zuzuschreiben waren." Letztendlich konnte Clara ihren Wunsch bald wieder durchsetzen, auf Konzertreisen zu gehen. Nicht zuletzt die finanzielle Situation der Familie ließ diesen Schritt als sehr angeraten erscheinen, denn Clara steuerte in ganz erheblichem Maße mit ihren Konzerteinnahmen dazu bei, dass die Schumanns sich über Wasser halten konnten. Im Übrigen kam ihr Konzertieren auch Robert Schumann selbst zugute: Da er wegen seiner Behinderung der rechten Hand nicht mehr öffentlich auftreten konnte, interpretierte sie seine Werke am Klavier und machte ihn später in ganz Europa bekannt. Sie hat auf diese Weise zu einem großen Teil für seinen Ruhm als Komponist gesorgt. (siehe de.wikipedia.org)

Das Ensemble FEMUSICA ist auf der Spurensuche von Komponistinnen, die im Verlauf einer männlich geprägten Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts von dieser zunehmend ignoriert und damit vergessen wurden, und somit in unseren heutigen Konzertprogrammen kaum mehr präsent sind. Komponistinnen wie Clara Schumann waren jedoch führende Persönlichkeiten des Musiklebens ihrer Zeit, deren Werke leider noch zu oft im Staub der Archive ihrer Entdeckung harren.



Karten:

14

12 (Mitglieder, Landcard, Ö1)

7 (Jugend unter 18)

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