
Mittwoch, 16.12.2020 | 20:00 Uhr - 22:00 Uhr
KONZERT + Moderation - VERSCHOBEN AUF 27.3.2021
trio verve
„Ludwig van Beethoven“
Bernhard Metz Violine
Manuel von der Nahmer Cello
Suyang Kim Klavier
Gast: Beate Springorum Viola
Ludwig van Beethoven, der Jahresregent 2020, wurde wahrscheinlich am 16. Dezember 1770 geboren, aber sicher am 17. Dezember getauft! An seinem 250. Tauftag wird er auch in Goldegg gebührend gefeiert. Unter dem Schillerschen Motto „… das Blut in frischere Wallungen bringen“ ist das selten gespielte Klavierquartett No. 3 des 16-jährigen Ludwig van Beethoven der programmatische Ausgangspunkt.
Ludwig van Beethoven Klavierquartett WoO 36 No. 3
Gustav Mahler Klavierquartett
Alfred Schnittke Klavierquartett
Johannes Brahms Klavierquartett op. 25
Zum Programm: Beethovens großes Vorbild Mozart ist vor allem im Adagio dieses Klavierquartetts deutlich zu hören: „Die seelischen Erregungen werden durch Mozart in knappster, konzentrierter Form künstlerisch gestaltet. Beim jungen Beethoven dagegen droht der wilde Strom alle Schranken niederzureißen“, meinte der deutsche Musikwissenschaftler Ludwig Schiedermair.
Auch Gustav Mahler (1860-1911) schrieb 16-jährig ein Klavierquartett, von dem, neben Skizzen zu einem Scherzo, lediglich der 1. Satz überliefert ist. Die thematische Erfindung weist bereits eigenständiges Profil auf, Einflüsse sind aber augenscheinlich. Dennoch gewährt dieses Quartett-Fragment einen faszinierenden und bewegenden Blick auf die Anfänge des genialen Symphonikers.
Dieser Satz klingt nicht nach „Mahler“, aber nach dem höchst talentierten Werk eines Komponisten mit großer Zukunft. Mahlers Götter hießen unüberhörbar Schumann und Brahms. Ein großartiges Fundstück der Kammermusikliteratur.
Alfred Schnittke (1934-1998), russisch-deutscher Komponist und Pianist, zitiert in seinem kurzen Klavierquartett von 1988 im zweiten Satz dieses Klavierquartett von Gustav Mahler!
Johannes Brahms (1833-1897) schrieb 28-jährig sein erstes Klavierquartett. Es ist sein populärstes und am häufigsten aufgeführte Klavierquartett, nicht zuletzt wegen des zündenden 4. Satzes „Rondo alla zingarese. Presto“, das mit seinem zigeunerhaften Einschlag nie seine Wirkung verfehlt. Uraufgeführt wurde es übrigens 1861 in Hamburg mit Clara Schumann am Klavier!
Moderation dieses exquisiten Abends: Hannes Eichmann (2009 bis 2015 Leiter der Ö1 Musikredaktion Salzburg)
trio verve:
Bernhard Metz (*1973) befasste sich verstärkt mit der Musik des 20. Jahrhunderts. Mit dem Armando-Quartett sammelte er Konzerterfahrungen im In- und Ausland. Seit 1999 ist er Münchner Philharmoniker, seit 2008 spielt er im Orchester der Bayreuther Festspiele.
Manuel von der Nahmer: 1990-1998 Studium bei Wolfgang Boettcher in Berlin. Stipendien der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes führten ihn 1994/95 an die Yale School of Music, USA. Seit 1997 ist er Mitglied der Münchner Philharmoniker.
Suyang Kim, geboren in Südkorea, studierte Konzertfach Klavier in Seoul, anschließend an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, danach Klavier-Kammermusik bei Till Alexander Körber (Abschluss mit Auszeichung).
Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. Spezialpreis des Bösendorfer Stipendiums, Preise beim Wettbewerb „Das Podium“ in Linz und Pasticcio-Preis von Ö1 für die „Kubiniana“-Einspielung) und spielt als Solistin und Kammermusikerin.
Gast: die Bratschistin Beate Springorum (Studium in Rom und Florenz) ist seit 2003 bei den Münchner Philharmonikern, spielt mit dem Kormos Quartett, dem Jazz-Trompeter Matthias Schriefl und ist an Cross Over-Projekten jeder Art interessiert. „Musik ist wundervoll in all ihren Facetten. Für mich ist es beglückend und bereichernd, so viele unterschiedliche Wege wie möglich beschreiten zu können.“
Dieses Konzert musste corona-bedingt am 26. März 2020, dem Todestag von Ludwig van Beethoven, abgesagt werden. Nun wird es an seinem 250. Tauftag nachgeholt!
Karten:
20
17 (Mitglieder, Ö1)
10 (Jugend unter 18)