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Samstag, 09.02.2008 | 20:00 Uhr

LESUNG UND GESPRÄCHLudwig LAHER"Und nehmen was kommt"

Ohne falsche Sentimentalität und hart an der Wirklichkeit erzählt Ludwig Laher von einer jungen Frau aus einer ostslowakischen Roma-Familie: Monika weiß von Kindheit an, dass sie völlig auf sich gestellt sein wird. Mit Selbstbestimmtheit hat dieser Lebensweg freilich nichts zu tun - ihrer an sich starken Persönlichkeit fehlen Bildung und der Rückhalt, sich in der Welt zurechtfinden zu können. Kampf, Flucht und Angst bestimmen ihre Entwicklung. Ausgenützt und gedemütigt, scheint ihr Weg am Strich und in Clubs an der Grenze Tschechiens zu Deutschland und Österreich vorgezeichnet.
Jedoch: ein Kunde bietet Monika eine neue Perspektive. Dabei zeigt sich einerseits, welche Selbstdisziplin sie aufzubringen imstande ist, um diese Chance zu nutzen, andererseits aber auch, dass nichts wiedergutzumachen ist, wenn eine Kindheit und Jugend so verlaufen ist wie ihre.
Präzise wie beklemmend erzählt, ist dieses Buch auch ein Befund über gesellschaftliche Zustände mitten in Europa.

Ludwig Laher (geboren 1955) schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen. Er beschäftigt sich schon lange mit den Sinti und Roma. „Und nehmen was kommt“ ist ein „eindrucksvoller Dokumentarroman, ein kompromissloses, straightes, auch radikales Buch“ über das neue disparate Europa und die brutale ökonomische Verwertung von Menschen - eines der Hauptthemen von Laher: wie der Mensch mit dem Menschen umgeht.

Im Anschluss an die Lesung: Gespräch mit dem Autor


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