
Ausstellung - Eröffnung
Donnerstag, 02.10.2025 | 19:00 Uhr
„Ways to Turn a Burning World Around"
Oliver Ressler
Wege, eine brennende Welt umzukehren
Oliver Ressler ist ein Künstler, der sich mit brennenden Fragen und aktuellen Themen unserer Zeit – Klimakrise, Biodiversität, Bodenversiegelung, Migration, Ökonomie versus Ökologie oder ziviler Ungehorsam – auseinandersetzt. Mit Film, Fotografie und Installationen vermittelt er seine Botschaft, die auch als politisches Statement verstanden werden muss. „Ich versuche,über meine künstlerische Praxis über bestimmte ökologische Zusammenhänge zu informieren und versuche, meine Arbeit an soziale Bewegungen anzudocken, weil ich glaube, dass gesellschaftliche Aufklärung allein zu wenig ist und mit sozialem Aktivismus direkt verknüpft werden muss.“
Für die Ausstellung in Goldegg hat Oliver Ressler aus seinem umfangreichen Werk u.a. den Film „Der Weg ist nie derselbe“ (2022) ausgewählt, in dem Widerstandsformen und Möglichkeiten des Handelns aufgezeigt werden. Im Mittelpunkt steht ein Wald, der Hambacher Forst, und seine Rettung vor Abholzung. Der Hambacher Forst in der Nähe von Köln wurde zum Schauplatz für Europas am längsten dauernde Baumbesetzung. Seit 2012 haben um die 200 Menschen im Wald gelebt, um dessen Abholzung durch den Energiekonzern RWE zu verhindern, um die unter dem Wald liegende Braunkohle abzubauen. Nachdem der Großteil des Waldes abgeholzt wurde, zwang der jahrelang ausgeübte Druck der KlimaaktivistInnen im Januar 2020 die Politik, den verbleibenden Rest zu erhalten.
Die Foto-Arbeit „Reclaiming Abundance“ (Wohlstand reklamieren) zeigt sechs auf fossilen Energieträgern basierende Infrastrukturen der Steiermark (Flughafen Graz, das Autobahnkreuz Bruck an der Mur u.a.). Gegenübergestellt werden fotografisch visualisierte Visionen dieser Gelände im Jahr 2050, in der die globalen Temperaturen und damit einhergehende Katastrophen weiter zugenommen haben ...
Neun Tuschezeichnungen der Serie „Contours of the Coming World“ (Konturen der kommenden Welt) skizzieren Akte des zivilen Ungehorsams sowie Handlungen, die für eine lebenswerte Zukunft notwendig wären und sind als Aufruf zur kollektiven Anstrengung zu sehen, die es braucht, um den Klimakollaps zu verhindern und „Klimagerechtigkeit“ herzustellen.
Oliver Resslers Filme wurden in Tausenden Veranstaltungen von sozialen Bewegungen, Kunstinstitutionen und Filmfestivals gezeigt. Seine Arbeit wird weltweit gezeigt, er nahm u.a. an den Biennalen in Taipeh, Lyon, Gyumri, Venedig, Athen, Quebec, Jeju, Kyjiw, Göteborg und Istanbul und an der Documenta 14 in Kassel teil. Von 2019 bis 2023 arbeitete er an einem Forschungsprojekt über die Klimagerechtigkeitsbewegungen, das vom Wissenschaftsfonds FWF finanziert wurde und in sechs Einzelausstellungen mündete. Seine große Überblicksausstellung „Dog Days Bite Back“ fand 2024 im Belvedere 21 statt.
Eröffnung mit Martin Hocheitner (Direktor Salzburg Museum)
„Ways to Turn a Burning World Around“ – bis 24. Oktober 2025
Do 18 bis 20 Uhr; Fr, Sa, So 16 bis 19 Uhr Eintritt: frei
Karten:

Oliver Ressler, „Der Weg ist nie derselbe“, 4KVideo, 27 Min., 2022 © Bildrecht, Wien