
Samstag, 16.06.2007 | 20:00 Uhr
KINO"Verrückt nach Paris"(Bahlke/Besuden; D/FR 2002, 85 min)
Hilde, Phillip und Karl sind Menschen mit Behinderung und urlaubsreif. Ein heimlich geplanter Ausflug mit dem Ziel Köln endet in Paris. Verfolgt von ihrem Betreuer bestehen sie allerhand Abenteuer und sind ihm immer eine Nasenlänge voraus.
Faszinierend ist vor allem die schauspielerische Leistung der drei behinderten Hauptdarsteller, die mit Witz und Selbstironie mehr oder weniger sich selber spielen. Dadurch verleihen sie der Forderung nach mehr Selbstbestimmungsrechten für Menschen mit Behinderung ihren eigenen humorvollen Ausdruck.
Auch wenn die professionellen Schauspieler im Film klischeehaft das Gute oder Böse verkörpern, das Ende vorhersehbar ist und der Sinneswandel des Betreuers sich zu schnell und unglaubwürdig vollzieht, ist „Verrückt nach Paris“ eine fulminante Komödie, der es gelingt, für ein heikles Thema zu sensibilisieren.
Uraufgeführt bei der Berlinale 2002, wurde „Verrückt nach Paris“ 2004 mit dem Preis der Bundesvereinigung Lebenshilfe „Bobby“ ausgezeichnet.