Zum Hauptinhalt springen

Kino

Samstag, 12.02.2022 | 20:00 Uhr

„Träum weiter!“ Sehnsucht nach Veränderung

Valentin Thurn; D 2021, 85 min

Regisseur Valentin Thurn („Taste the Waste“), begleitet fünf Menschen bei der Realisierung ihres Traumes. Einer der fünf ist der in Berlin lebende Van Bo Le Mentzel, der schon in Goldegg zu Gast war und seine Ideen zu Design und Architektur in Workshops eindrucksvoll vermittelt hat! Van Bo entwirft und baut Tiny-Häuser, stellt sie auf den Berliner Straßen auf und schafft so öffentliche Begegnungsorte. Er fordert mietfreies Wohnen und zeigt, wie das mit Tiny-Häusern ginge. Sein großer Traum ist das „Co-Being-Haus“, ein Modell gegen Wohnungsnot und Vereinsamung, das jetzt im Berliner Studentendorf gebaut werden soll.

Fünf höchst unterschiedliche Menschen: Carl-Heinrich von Gablenz will Schwerlasten mit Ballons schweben lassen, obwohl er mit seiner Idee schon einmal Pleite gegangen ist. Line Fuks wandert mit Kind und Kegel nach Portugal aus, damit ihre Kinder nie mehr in die Schule gehen müssen, sondern nur noch lernen, was sie wollen. Aktionskünstler Joy Lohmann baut schwimmende Inseln – aus Müll! Und Günther Golob hofft auf eine Reise ohne Wiederkehr: als Mitglied der ersten Besiedlungsmission auf dem Mars.

„Träum weiter!“ dokumentiert dieses Suchen nach Alternativen. So verschieden die Ideen von einem anderen Leben auch sein mögen, so sehr verbindet sie ein gemeinsamer Ausgangspunkt: ein Traum, eine Vision, eine Utopie. Regisseur Valentin Thurn entdeckt, was die Träumer antreibt, um ihre Utopien zu entwerfen und ist dabei, wenn sie versuchen, diese in die Tat umzusetzen.

Valentin Thurn: „Viele Menschen suchen nach echten Alternativen, für sich und die Gesellschaft. Ich will den Zuschauern Lust machen, aus ihrer persönlichen Tretmühle auszubrechen und ihren Träumen nachzugehen, indem ich das Beispiel von fünf Menschen schildere, die etwas Neues schaffen oder ihrem Leben eine ganz neue Richtung geben. Zwar sind ihre Ziele und Motivationen ganz unterschiedlich. Aber allen ist gemein, dass sie bereit sind, Widerstände zu überwinden, äußere wie innere, um ihrem Traum, ihrer Vision oder Utopie zu folgen.

Nach vielen Kino-Diskussionen wurde mir klar, wie ungeduldig die jüngeren Zuschauer inzwischen sind. Sie wollen grundlegende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, und sie wollen keine neuen Gurus, die tolle Ideen predigen, aber ihr Leben nicht danach ausrichten. Authentizität ist gefragt, die Veränderung soll bei jedem Einzelnen beginnen. ...

In einer Zeit, in der das Wirtschaftssystem als alternativlos (Angela Merkel) gilt, suchen viele Menschen nach echten Alternativen ... Sie spüren, dass sich das ökonomische System unablässig beschleunigt. Es funktioniert nur, indem wir andauernd produzieren und konsumieren...

Ich zeige, wie Menschen neue Visionen und Utopien entwerfen und auch versuchen, diese zu realisieren. Manches davon ist handfest, anderes vielleicht eher unrealistisch. Aber das ist nicht entscheidend: Wichtig ist, dass wir uns wieder darauf fokussieren, das eigene Potential zu erkunden und uns etwas wagen.“

Karten:

8
7 (Mitglieder, Ö1)
5 (Jugend unter 18)

  • „Träum weiter!“ Sehnsucht nach Veränderung-
    www.traeumweiter-doku.de
-->