Zum Hauptinhalt springen

KINO

Sonntag, 19.02.2023 | 20:00 Uhr

„Mein Vater der Fürst"

Lukas Sturm, Lila Schwarzenberg; Ö 2022, 80 min

„Man ist nicht da, um glücklich zu sein”, sagt der Vater zu seiner Tochter am Ende dieses Dokumentarfilms, der die ungewöhnliche Geschichte von Lila Schwarzenberg und ihrem Vater Karl erzählt.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren treffen sich Tochter und Vater immer wieder zum Gespräch. An den Orten, die beide geprägt haben: in Prag und auf Schloss Orlik im Süden von Böhmen, in Wien und in Murau in der Steiermark. Die Gespräche erkunden alle Winkel der gemeinsamen Geschichte. Von einem Vater als Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts, dessen Kindheit von Enteignung und Flucht geprägt ist und der zu einem der bemerkenswertesten Politiker Europas nach dem Zweiten Weltkrieg wird. Ein Staatsmann, Aristokrat und Revolutionär gleichermaßen.

Die Geschichte seiner Tochter beginnt als die eines Mädchens, das in einer von Erbprinzen und Männern dominierten Familientradition aufwächst. Eines, das sich gegen Etikette und Adelsprädikate wehrt, später in Drogensucht abgleitet – dann clean wird und sich ein Leben in London aufbaut, um die Schatten der Vergangenheit zurückzulassen.

Der Film zeigt, wie die Tochter immer wieder versucht, die Distanz zum scheinbar übermächtigen Vater zu überwinden. Dabei entsteht ein höchst intimes Porträt von zwei Menschen, die sich vertraut und fremd zugleich sind.

Vor dem Hintergrund einer turbulenten und von Schicksalsschlägen gezeichneten Familiengeschichte bemühen sich beide aufrichtig, einen Weg zueinander zu finden. „Mein Vater, der Fürst“ erzählt stellvertretend die Geschichte von vielen Töchtern, Söhnen, Vätern und Müttern und dem gegenseitigen, oft zum Scheitern verurteilten Wunsch nach Anerkennung, Wertschätzung und Nähe.

Karten:

8
7 (Mitglieder, Ö1)
5 (Jugend unter 18)

  • „Mein Vater der Fürst"-
-->