
Samstag, 03.08.2019 | 19:00 Uhr - 18:00 Uhr
AUSSTELLUNG - Eröffnung
David Eisl
„Dieses obskure Gespenst der Freiheit“
Die Freiheit der Kunst ist eine Errungenschaft der Moderne – und eine zeitgemäße, in demokratischen Verhältnissen lebende Gesellschaft erwartet sich, dass sich Künstler diese Freiheit auch nehmen. Kunst gilt als Ort der Extreme, auch des Ungemütlichen, des Unangepassten. Doch in letzter Zeit wird die Freiheit der Kunst von der Forderung nach politischer Korrektheit vereinnahmt. Ästhetische Fragestellungen werden von ethischen Forderungen verdrängt.
Aus den zwei Filmtiteln „Dieses obskure Objekt der Begierde“ und „Das Gespenst der Freiheit“ des berühmten Regisseurs Luis Buñuel (1900–1983) bildet der Künstler David Eisl den Titel für seine Rauminstallation. Mit der konkreten Bezugnahme auf den Hauptvertreter des surrealistischen Films, als der Buñuel gilt, nennt Eisl den Surrealismus als einen möglichen Zugang zum Verständnis seiner künstlerischen Arbeit. „Mich interessiert immer das Spiel mit der Wahrnehmung“, meint er und bekennt sich zum spielerischen Umgang mit dem Traumhaften und Unbewussten, mit dem Zufälligen und Irrationalen.
David Eisl versucht mit seiner malerischen/bildhauerischen Arbeit gewohnte Wahrnehmungsmuster in Frage zu stellen. Sein Schlüsselbegriff ist die Doppelbödigkeit: wie wirklich ist die Wirklichkeit?
In dem Ausstellungs-Setting, das der Künstler für den Hofstall entwickelt hat, muss der Besucher seinen eigenen Weg finden. Frei in seinen Entscheidungen und doch unfrei aufgrund von Einschränkungen wird dem durch die Ausstellung Flanierenden vor Augen geführt, wie sehr die Freiheit durch Zwänge und Konventionen in Frage gestellt ist.
1985 geboren, ist David Eisl in St. Johann aufgewachsen und dort zur Schule gegangen. Von 2005 bis 2010 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Gunter Damisch. 2018 wurde er mit dem Skulpturenpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet und realisierte 2019 die Sound-Installation Club 27 im Durchgang des Traklhauses, die bis 2021 dort permanent zu erleben bzw. zu hören ist.
Anlässlich der Eröffnung spricht Tina Teufel, Kuratorin am Museum der Moderne Salzburg.
„Dieses obskure Gespenst der Freiheit“ – bis 25. August 2019
(Fr, Sa, So 15 bis 18 Uhr und auf Anfrage)
Karten:
frei