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Donnerstag, 06.06.2019 | 20:00 Uhr - 21:30 Uhr

KLAVIERABEND

Soo Jin Cha

„Schumann: Clara & Robert“

Wunderkind, gefeierte Konzertpianistin, Komponistin – und Mutter von acht Kindern: Clara Schumann, geboren vor 200 Jahren am 13. Sep­tem­ber 1819 in Leipzig, legte zu Lebzeiten eine höchst bemerkenswerte Karriere hin. 
Ehrgeizig gefördert von ihrem Vater Friedrich Wieck trat sie mit neun Jahren im Leipziger Gewandhaus auf. Mit 16 Jahren galt sie als Pianistin von europäischem Rang, die den Stars ihrer Zeit, Franz Liszt oder Frédéric Chopin, ebenbürtig war. 
Der 1810 geborene Robert Schumann kam als Klavier­schüler 1830 zu ihrem Vater, verliebte sich in die junge Clara. 1840 heirateten die international gefeierte Pianistin und der noch unbekannte Komponist gegen den Willen ihres Vaters.
Clara setzte auch nach der Heirat ihre internationale Konzerttätigkeit fort, nicht einmal die acht Kinder konnten sie von ihren Tourneen abhalten. Es scheinen glückliche gemeinsame Jahre gewesen zu sein, die durch die psychische Erkrankung von Robert Schumann ein jähes Ende fanden. Nach einem Selbst­mord­versuch 1854 wurde er in eine Nervenheil­anstalt bei Bonn eingeliefert, in der er 1856 starb. 
Nach dem Tod ihres Mannes stellte sie ihre Tätigkeit in den Dienst seiner Musik: sie spielte seine Werke, betätigte sich als Herausgeberin seiner Kompositionen und veröffentlichte seine Schriften und Tagebücher. 
Ihren letzten Auftritt hatte sie nach mehr als 60 Jahren (!) Konzert­tätigkeit 1891 mit 71 Jahren. 1896 starb sie an den Folgen eines Schlaganfalls.


Das Programm des Abends:

Clara SCHUMANN
Drei Romanzen Op. 21 (1855)
Souvenir de Vienne, Op. 9 (1838)

Robert SCHUMANN
Kinderszenen, op. 15 (1838)
Humoreske Op. 20

Die „Drei Romanzen“, in einer biografisch sehr schweren Zeit entstanden, sind Johannes Brahms gewidmet. 
Nach einer Aufführung von „Souvenir de Vienne“ in Wien berichtete sie: „Es ist nur ein kleines Impromptu, gefiel aber außer­ordentlich; die Oesterreicher bringt man mit ihrem Volkslied in großes Entzücken“. „Volkslied“ deshalb, weil ihrer Komposition die von Joseph Haydn 1797 komponierte Kaiser- und heutige deutsche Nationalhymne zugrund liegt.
„Humoreske“ ist Julie von Webenau gewidmet. Schülerin und später auch die Geliebte des Mozartsohnes Franz Xaver „Wolfgang“ – und eine Weile wohl auch an Schumann sehr interessiert.  
„Kinderszenen“: aus dreizehn kurzen Klavierstücken bestehender Zyklus, fern von der dominierenden Virtuosität des 19. Jahrhunderts, deren Äußerlichkeit er ablehnte. Jedoch sind die „Kinderszenen“ nicht für Kinder komponiert, sondern nach Schumanns eigenen Worten „putzige Dinger“ als „Rück­­spie­gelung eines Älteren für Ältere“. Das berühmteste Stück daraus ist die „Träumerei“.

Soo Jin Cha: Die in Salzburg lebende, 1985 geborene koreanische Pianistin kam 2002 nach Wien an die Universität für Musik und darstellende Kunst. Nach Abschluss des Magisterstudiums studierte sie in Hannover und ist seit 2018 bei Prof. Pavel Gililov am Mozarteum. Sie ist die erste Preisträgerin des Internationalen Klavier­wettbewerbs „Rosario Marciano“ (2014; Sonderpreis für die beste Aufführung von Frédéric Chopin) und erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen: u.a. 2. Preis Bösendorfer Klavierwettbewerb 2007, 1. Preis und Klassik Preis Österreich beim „Gradus ad Parnassum“ 2010, 2. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb „Premio Jaén“ 2016, 2. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb „Rom“ 2018. 2018 nahm sie auch ihre CD „Souvenir de Vienne“ – „Humoreske“ und Fantasiestücke von Robert Schumann sowie „Souvenir de Vienne“ von Clara Schumann – auf.

Karten:

14
12 (Mitglieder, Ö1)
7 (Jugend unter 18)

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