Zum Hauptinhalt springen

Samstag, 08.06.2013 | 19:00 Uhr - 18:00 Uhr

AUSSTELLUNG

Wolfgang EIBL und Franz WIMMER

„hereingeflattert, angeschwemmt“

Small is beautiful“ oder „Weniger ist mehr“ könnte, nach den richtungslosen Nullerjahren, der Slogan unseres Jahrzehnts werden. Der Erschöpfungszustand unserer Gesellschaft und die Überhitztheit der Ökosysteme sind evident. Nun scheint man den Ernst der Lage erkannt zu haben: besitzen will neu gedacht werden, man spricht schon vom Teilen als dem neuen Haben; man probiert ein Leben ohne Geld und sucht Glück und Zufriedenheit abseits von Materiellem. Die neue Bescheidenheit rückt an die Stelle des jahrzehntelang eingeübten und gepflegten „Immer mehr“.

Die Kunst des 21. Jahrhunderts stellt alle nur erdenklichen Ausdrucksformen zur Verfügung, keine Problemstellung scheint ihr fremd zu sein. Ob es sich um opulente Installationen, riesige Skulpturen, kleine Zeichnungen, große Malereien, Handlungs-anweisungen oder die Veränderung des Sinnzusammenhangs handelt, die Künstler können aus dem Vollen schöpfen: sie machen, was sie wollen, wozu es sie drängt.

Was Wolfgang Eibl und Franz Wimmer eint, ist eine Form der Bescheidenheit: das kleine, aber feine Postkartenformat beim Zeichner; minimalistische, auf kugelähnliche Formen reduzierte Arbeiten beim Holzbildhauer. Bescheidenheit ist auch das Jahresthema des Kulturvereins. Betitelt mit „MehrWeniger“, wird es auf sehr poetische und eigenständige Weise durch die zwei Künstlerpositionen interpretiert.


Wolfgang Eibl, 1953 in Salzburg geboren, wo er seit mehr als 25 Jahren als bildender Künstler und Autor lebt, vertraut von Beginn an dem Medium Postkarte, mit dem er aus allen Ecken der Welt Kontakt zu seinen Sammlern hält. Anlässlich seines 60. Geburtstags präsentierte er Anfang des Jahres im Salzburger Literaturhaus eine große Auswahl davon. Und eine Vielzahl dieser höchst reizvollen Kleinst-Bilder werden in Goldegg, wie hereingeflattert, zu sehen sein. 

1979 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Photographie, 1984 bedeutete das erste Buch „Kopfleben“ den Start in das freie Künstlerdasein. Nach vielen Ausstellungen im In- und Ausland sowie weiteren Büchern erschien 2013 anlässlich der Literaturhaus-Ausstellung das Buch „ausdeminnerenmeineskörpers“. 

Franz Wimmer, geboren 1960 in Bad Hofgastein, absolvierte die Bildhauerschule in Hallein. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er daran, Skulpturen durch Teilen zu erzeugen. Seine wesentliche Idee ist es, den Abfall auf ein Minimum zu reduzieren und eine ideale Form zu schaffen. Letztendlich entstehen positive und negative Formen, die wie angeschwemmt am Boden des Ausstellungsraumes, im Hofstall, erscheinen. (Heinz Kaiser)

Zur Ausstellung spricht Gerold Tusch.


Die Ausstellung ist bis 30. Juni (Fr, Sa, So 15 – 18 Uhr sowie nach telefonischer Anmeldung) zu besichtigen. 

Karten:

Eintritt frei

  • AUSSTELLUNG-
-->