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Samstag, 20.10.2012 | 19:00 Uhr - 18:00 Uhr

AUSSTELLUNG

Matthias Mulitzer „Orte, Räume und Bauwerke"

1960 in Goldegg geboren, wuchs Matthias Mulitzer auf dem stattlichen, ihn prägenden Bauernhof Rohrmoos auf. 1986 diplomierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Meisterschule für Architektur. Die Abschlussarbeit – der fiktive Entwurf für eine Klostergründung auf der Kinderalm in St. Veit im Pongau – war der Beginn einer ausufernden Lebensaufgabe, denn der angehende Architekt wurde umgehend mit der realen Umsetzung beauftragt. Heute, 26 Jahre später, ist das Ende einer abwechslungsreichen Planungsgeschichte in Sicht: die Fertigstellung des komplexen Ensembles, das mittlerweile als „Maria im Paradies" benannte Kloster steht bevor. 

Durch seine auch theoretisch intensive Auseinandersetzung mit dem Sakral- und Klosterbau kam Matthias Mulitzer mit weiteren katholischen Orden in Kontakt, woraus sich 1998 der außergewöhnliche Planungsauftrag für die Neugründung eines Klosters der italienischen Kamaldulenser-Eremiten in Venezuela ergab. Seit 2000 wird nach seinen Entwürfen auf einem Ausläufer des Andengebirges eine Einsiedelei für die Eremitenmönche in spektakulärer landschaftlicher Lage errichtet. 

Die Bekanntheit, Attraktivität und Größe seiner klösterlichen Bauprojekte überlagert jedoch die Tatsache, dass sich der Architekt – er führt seit 1992 in Wien ein „Ein-Mann-Büro“ – von Anbeginn seiner beruflichen Tätigkeit mit völlig unterschiedlichen planerischen Aufgabenstellungen auseinander setzte, wie sein Werkverzeichnis beweist. Neben Ausstellungsgestaltungen, Lehraufträgen und Studienreisen (u.a nach Kuba, Indien, Spanien, Schweden, Rumänien und die USA) entstanden in Wien diverse Umbauten sowie Innenraumgestaltungen und in Niederösterreich drei Bauwerke, darunter das Gebäude einer Privatbibliothek für 10.000 Bücher. Andererseits hat er in seinem Heimatort Goldegg zwei Wohnhäuser realisiert, Kindergarten und Friedhof erweitert, die spätgotische Annakirche in Goldeggweng revitalisiert und die nicht einfache Aufgabe des Lifteinbaus im Schloss ausgezeichnet bewerkstelligt. 

Derzeit liegen auf seinem Zeichentisch die Pläne für den Bau einer Bergkapelle, für ein Friedhofsprojekt und für die Revitalisierung einer ehemaligen Huf- und Wagenschmiede.

Die Ausstellung „Orte, Räume und Bauwerke" gibt einen Überblick über die Arbeit von Matthias Mulitzer und zeigt, dass er nicht nur ein Architekt mit langem Atem, sondern mit vielfältigen Betätigungsfeldern ist – wie auch das Filmporträt von Stefan Baumgartner beweist.       (Heinz Kaiser)

Anlässlich der Eröffnung spricht Friedrich Kurrent.



Die Ausstellung ist bis 11. November (Fr, Sa, So von 15 – 18 Uhr, sowie nach telefonischer Anmeldung; Führungen auf Anfrage) zu besichtigen.

Karten:

frei!

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