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Freitag, 27.01.2017 | 20:00 Uhr - 22:00 Uhr

LIEDERABEND

Eva Neumayr (Mezzosopran) & Paris Tsenikoglou (Klavier)

„Mozart und seine Enkelinnen?“

Am Geburtstag „unseres“ W.A. Mozart (27. jänner 1756 in Salzburg geboren, mit einem „Fußtritt“ durch den gräflichen Abgesandten, den fürsterzbischöflichen Oberstküchenmeister Graf Arco 1781 nach Wien verabschiedet, dort bis zu seinem Tod 1791 lebend) ein Liederabend mit Musik von ihm, seinem jüngsten Sohn Franz Xaver Mozart, Julie von Baroni-Cavalcabo und Vilma von Webenau.

Dass Julie Baroni-Cavalcabo (1813–1887) eine Einkelin von W.A. Mozart war, wird von Musikwissenschaftlern gelegentlich vermutet, denn Franz Xaver Mozart (1791-1844) hatte eine lebens­lange Beziehung mit Julies Mutter, Josephine Baroni-Cavalcabo, die allerdings verheiratet war. Das hinderte Franz Xaver Mozart nicht, mit der Familie von Lemberg nach Wien zu ziehen und als „Zimmerherr“ sein Leben im gleichen Haus zu verbringen. Als er 1844 starb, war es Josephine Baroni-Cavalcabo, die sein Begräbnis organisierte und seine Universal­erbin wurde.

Julie von Baroni-Cavalcabo war Klavier- und Kompositions­schülerin von Franz Xaver Mozart. Enkelin Mozarts oder nicht, sie war eine ausgezeichnete Pianistin und Komponistin, deren Werke von renommierten Verlagen publiziert wurden. Robert Schumann schätzte sie und widmete ihr seine Humoreske Op. 20.

Ihre Enkelin, Vilma von Webenau (1875-1953) war Anfang des 20. Jahrhunderts die erste Privatschülerin Arnold Schönbergs, der sie in „Harmonielehre, Kontrapunkt und Kompositionslehre einweihte“. In München habe sie bei Fritz Cortolezis (1878–1934) „instrumentieren gelernt“. Sie hinterließ zahlreiche Lieder, acht Opern, Melodramen und Orchester­werke. 

Franz Xaver Mozart (1791-1844) war Musiker und Komponist wie sein Vater, hatte allerdings zeitlebens unter dessen Berühmtheit zu leiden. Einerseits öffnete sie viele Türen, anderer­seits wurde er ständig mit seinem Vater verglichen und ist letztlich wohl daran zerbrochen. 

An diesem Abend sind zu hören: einige seiner kostbaren, leider selten zu hörenden Lieder und Lieder und Arien von W.A. Mozart. Vor allem aber werden mit Julie von Baroni-Cavalcabo und Vilma von Webenau zwei vergessene Komponistinnen ans Licht geholt, die auf jeden Fall – wie man heute zu sagen pflegt – zur „Patchworkfamilie“ Mozart gehörten. 

Eva Neumayr studierte Gesangspädagogik am Mozarteum (bei Albert Hartinger) und an der Musikuniversität Wie). Sie gab zahlreiche Liederabende und arbeitete als Solistin mit der Salzburger Virgilschola, dem Kammerchor Salzburg, dem Laufener Barockensemble u.a. zusammen. In den letzten Jahren hat sie sich als Sängerin und Musikwissenschaftlerin immer mehr mit Komponistinnen beschäftigt und ist Gründerin und Obfrau der Maria-Anna-Mozart-Gesellschaft Salzburg. 

Paris Tsenikoglou ist ohne Zweifel eines der herausragenden Talente seiner Generation“ (Andreas Groethuysen). Der griechische Pianist bekam wiederholt begeisterte Kritiken von der internationalen Presse. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete ihn als „Liebling der Götter“ und „eine wundersame Entdeckung“. 

1989 in Thessaloniki geboren, erhielt er im Alter von 15 Jahren das Klavierdiplom (1. Preis und Auszeichnung für Virtuosität) am Städtischen Konservatorium Katerini und setzte seine Studien in München (2012 Klavierdiplom) fort und schloss 2015 den Masterstudiengang „Klavier Solistenausbildung“ mit Auszeichnung am Mozarteum ab.

Er gab Klavierabende und Konzerte im Herkulessaal der Münchner Residenz, dem Prinzregententheater in München, dem Theater Pforzheim, dem Beethoven-Haus Bonn und dem Großen Saal des Mozarteums in Salzburg und trat u.a. mit den Münchner Symphonikern, dem Staatlichen Orchester von Thessaloniki und dem Sándor Végh Institut Orchester auf.

Karten:

14
12 (Mitglieder, Ö1)
7 (Jugend unter 18)

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