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Sonntag, 28.07.2013 | 19:00 Uhr - 22:00 Uhr

OBJEKT und FOTOGRAFIE

Objekt: gold extra „Local Crisis Machine"

Fotografie: Sannah Kvist „All I own"

Das Künstlerkollektiv gold extra produziert, kuratiert und initiiert Projekte in den Zwischenräumen von Bildender Kunst, Performance, Musik und Hybrid Media. Ihr Leitmotiv: Die Idee schafft das Format. Ihre Projekte wurden in den letzten Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, ebenso ihre letzte aktuelle Kreation, die Local Crisis Machine, die in Goldegg präsentiert wird.

Die Krise ist allgegenwärtig: als Wirtschaftskrise, als Krise von Werten, politischer Glaubwürdigkeit und jedem Thema zwischen verdorbener Milch und dem Zustand des österreichischen Fußballs. gold extra macht die Probe aufs Exempel: Wie wirkt sich die prolongierte globale wirtschaftliche Krise auf den einzelnen aus?

Mit der Local Crisis Machine wird eine Spielmaschine, ein einarmiger Bandit zur Krisenintervention. Aus dem „Münzengrab“ wird ein diskursives Forum, ein Dokumentarprojekt, mit dem man sich die europäische Schuldenkrise erspielen kann: Die klassischen drei Walzen eines umgebauten Spielautomaten zeigen europäische Situationen von der ganz persönlichen Krisenbewältigung mit Beiträgen u.a. aus Wales, Spanien, Rumänien und Deutschland. 

Die Local Crisis Machine von Karl Zechenter, Sonja Prlic, Reinhold Bidner und Ivo Francx, ausgezeichnet mit dem Robert Jungk Kunstpreis, ist bis 31. August im Stiegenhaus des Schlosses aufgestellt und frei zugänglich.


Die schwedische Fotografin Sannah Kvist (Jahrgang 1986) hat Menschen ihrer Generation mit ihrem Besitz („All I own") fotografiert. Das Ergebnis ist das ernüchternde Porträt einer Generation, der es finanziell schlechter geht als ihren Eltern.  Keine der porträtierten Personen hat ein fixes Einkommen, einen unbefristeten Mietvertrag und einen festen Job. Schon wegen des ständigen Umziehens und der wechselnden Praktika ist es für diese jungen Menschen notwendig, ihre Habe auf das Nötigste zu begrenzen. Kvist: „Interessant war aber, wie diese jungen Menschen mit ihren Besitztümern ihre Persönlichkeit inszeniert haben. … Für meine Mutter war es normal, einen festen Job und eine eigene Wohnung zu haben. Für uns gibt es nur noch Zeitarbeitsverträge und befristeten Wohnraum."

Sannah Kvist musste selbst erfahren, was es heißt, immer wieder gezwungen zu sein den Wohnort zu wechseln. Um soziale, berufliche und finanzielle Sicherheit zu erlangen, entschloss sie sich, ihr Fotografiestudium zu beenden und eine Ausbildung als Lokomotivführerin zu beginnen. Die Fotografie betreibt sie weiterhin, aber  gelassener und entspannter.

Ihre Foto-Serie ist in der „Schaufenstergalerie" des Steinacherhauses (Ortszentrum Goldegg) bis Ende des Jahres zu sehen.

Karten:

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